SONDERNEWSLETTER "ENERGIEHERAUSFORDERUNGEN"
26.10.2022 von Jura Tourisme geschickt
Problematik
Die Schweiz befindet sich inmitten eines beispiellosen Energiesturms. Die inländische Stromproduktion deckt nur etwa 25% des Energiebedarfs. Die restlichen 75% werden in Form von Rohöl, Erdölprodukten, Gas und Kohle importiert. Im europäischen Vergleich gehört die Schweiz zu den Ländern mit dem geringsten Grad an Energieautarkie.
In den letzten Monaten haben gleichzeiting mehrere Schocks das Land in die schlimmste Energiekrise getrieben, die es je erlebt hat, mit sehr ernsten Drohungen, dass es im Winter zu Engpässen kommen könnte. Zwar gibt es Spekulationen über die Energiepreise, aber die Fakten sind da :
- Krieg in der Ukraine: Die Schweiz hat keine eigenen Gasspeicher und ist daher vollständig auf Importe angewiesen. Eine Knappheit in Europa würde sich auch in der Schweiz bemerkbar machen. Eine Verringerung der russischen Gaslieferungen nach Europa könnte sich indirekt auch auf die Stromversorgung in der Schweiz auswirken. Insbesondere Deutschland könnte die Exporte von Strom aus seinen Gaskraftwerken reduzieren.
- Erzwungene Abschaltung von etwa der Hälfte der Kernreaktoren in Frankreich (die die Schweiz im Winter mit Strom versorgen).
- lang anhaltende Dürre. Niedrige Flusspegel, ausbleibende Schneefälle in den Bergen und wenig Regen reduzierten die Wasserreserven in vielen Staudämmen in der Schweiz.
- Scheitern des Rahmenabkommens mit Brüssel: Es wird befürchtet, dass die EU den Stromhahn zudreht, wenn der Strom knapp wird.
Ohne ein katastrophales Bild zeichnen zu wollen, wäre es falsch, dieses Risiko herunterzuspielen und keine Maßnahmen zu ergreifen. Die naheliegendste Maßnahme ist, Strom zu sparen, wo immer es möglich ist, und zwar sofort. Natürlich sind auch Tourismusunternehmen betroffen.
Wie sollte man reagieren?
Jeder Fall ist grundlegend anders. Eine Unterkunft hat eine andere Wirklichkeit als ein Restaurant oder ein Tourismusbetrieb. Der Ansatz ist jedoch immer derselbe. Man muss die Situation analysieren, gegebenenfalls Expertenrat einholen und die Maßnahmen umsetzen. Die gute Nachricht, denn eine solche braucht es: Einfache, schnelle und kostengünstige Maßnahmen sind möglich. Und das nicht nur in Fällen von Knappheit.
Die eigene Situation selbstständig analysieren
1. DIE BUNDESREGIERUNG
hat eine Website www.energieschweiz.ch/programme/nicht-verschwenden eingerichtet, auf der Energiesparlösungen für Haushalte und Unternehmen, insbesondere aus dem Dienstleistungsbereich, aufgelistet sind. Unter anderem wird eine Top-5-Liste von Maßnahmen angeboten, die durchgeführt werden sollten. Es werden Tipps zu Bereichen wie Heizung, Beleuchtung, Lüftung und Kälte gegeben.
2. HÔTELLERIESUISSE
hat in Zusammenarbeit mit der Energieagentur der Wirtschaft (EnAW) Tipps erarbeitet, die den Besonderheiten von Beherbergungsbetrieben Rechnung tragen und folgende Bereiche abdecken: Geräte, Heizungen, Klima- und Lüftungsanlagen, Küche und Restaurant, Räumlichkeiten und Wäscherei, Spa-Wellness-Fitness und Management. Für jeden Bereich finden Sie eine Checkliste und detaillierte Erklärungen zu den häufigsten und wichtigsten Punkten, die Sie beim Energiesparen beachten sollten. -> Jetzt gemeinsam Energie sparen!
Auf der Grundlage umfangreicher Studien und des Austauschs mit Hoteliers und Hotelierinnen sowie Fachleuten wurde für HotellerieSuisse mit den 3×3 Quick Wins ein einfaches Instrument entwickelt, mit dem der Energieverbrauch eines Gebäudes schnell und einfach gesenkt werden kann.
Ein Teil dieser Tipps kann auch sehr gut im Bereich der Parahotellerie eingesetzt werden.
3. GASTROSUISSE
Laut GastroSuisse könnten viele Energiesparmaßnahmen ohne größere finanzielle Auswirkungen umgesetzt werden. Durch leicht umsetzbare Lösungen könnten 10-15 % des Verbrauchs eingespart werden. Die meisten dieser Lösungen amortisieren sich bereits nach ein bis drei Jahren.
GastroSuisse bietet 12 Möglichkeiten zum Energiesparen.
Externe Beratung
Sie verlieren sich in diesen langen Listen von Vorschlägen oder wissen einfach nicht, wie Sie Prioritäten setzen sollen? Das ist völlig normal. Manchmal ist es kompliziert, das gesamte Einsparpotenzial selbst zu erkennen. Experten können Ihnen helfen, die Investitionen zu bestimmen, die für Ihr Unternehmen am sinnvollsten und rentabelsten sind.
Energie du Jura SA (EDJ) positioniert sich als Kompetenzzentrum für Energie im Jura. EDJ kann Sie informieren, beraten und Sie bei all Ihren energiebezogenen Projekten begleiten. EDJ stützt sich für Unternehmen insbesondere auf das Energieeffizienzprogramm PEIK, ein Programm, das auch von den Dachverbänden des Tourismus empfohlen wird. Ein erstes Gespräch mit dem Berater oder der Beraterin ist kostenlos und unverbindlich.
Der Bund hat zudem eine Hotline eingerichtet, die Unternehmen bei Fragen zu Energiesparmassnahmen zur Verfügung steht. Die Experten von EnergieSchweiz beantworten Ihre Fragen per E-Mail oder telefonisch unter 0800 005 005.
Finanzielle Unterstützungen
Es gibt eine Reihe von Förderprogrammen für Maßnahmen im Energiebereich. Unter www.energiefranken.ch sind die meisten Programme von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden sowie Kampagnen von regionalen Energieversorgern und anderen Anbietern je nach Ihrem Wohnort aufgelistet.
Für den Kanton Bern
Der Kanton Bern ermutigt die Bevölkerung zum Energiesparen und erklärt auf https://www.be.ch/de/start/themen/energiemangel.html, was eine Energiemangel ist.